WIR ARBEITEN FACHBEZOGEN
Auf dem Höhepunkt der urbanistischen Debatten zu den SCHRUMPFENDEN STÄDTEN, die auch in unserem Arbeits- und Lebensort Leipzig zu radikalem Abriss führten, haben wir zum einen die gründerzeitliche Industriebrache Tapetenwerk als private Eigentümer übernommen, um hier großflächigen Leerstand selbst zu aktivieren und preiswerte Arbeitsräume in der Stadt zu parken. Zum anderen haben wir uns entschlossen, uns als praxisorientierte Partner für eine angewandten Bauforschung zu bewerben – mit Erfolg: Bereits unseren ersten Forschungsbericht zum Leerstandsmanagment durch Nutzerbeteiligung mittels Miete-(Ver)Kauf-Pacht-Leihe* übernahm der Hammonia-Fachverlag des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen in sein Portfolio. Unsere zuletzt veröffentlichte Arbeit wurde im Oktober 2017 als „Bauteilkatalog Niedrigschwellige Instandsetzung“ in einer Sonderedition im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung verlegt und steht dort seitdem sehr erfolgreich – und kostenfrei – zur Verfügung.
LEERRAUM IST FREIRAUM.
Im Tapetenwerk in Leipzig haben wir 2007 große leere Fabrikräume übernommen, die damals als kostenintensiv und schwer vermittelbar galten, um sie preiswert für die Kreativwirtschaft einzurichten, die genau solche Arbeitsorte dringend brauchte. Wir wollten zeigen, daß das geht – und es funktioniert bis heute.
www.tapetenwerk.de
Auch in unseren anderen Projekten bringen wir Menschen, die Leerraum verwalten und besitzen, zusammen mit Menschen, die (Frei)Raum suchen. Gemeinsam mit ihnen entwickeln wir ein kreatives Aktivierungskonzept und machen Ziel, Weg und Ergebnis öffentlich: Unser Anspruch ist es, mit unseren Publikationen allgemeinverständliche Handbücher sowohl für interessierte Fachleute als auch für Politik, Verwaltung, private Eigentümer und andere Akteure und Entscheidungsträger zu verfassen. Dazu gehört eine ganzheitliche Herangehensweise an die jeweilige Problematik, unterstützt durch den Einsatz ausgewählter Fachgutachter unter anderem aus den Bereichen Recht, Energetische Sanierung und Brandschutz.
Nach dem Abschluss unseres Projekts „Kreatives Wohnen und Arbeiten auf dem Land“ in Sachsen ist das LEIIK-Team in zwei Bundesforschungsprojekte gestartet:
„ZWISCHEN HOMEOFFICE UND COWORKINGSPACE“ – fachlich begleitet werden drei kommunale AkteurInnen im ländlichen Raum. In einem Planspiel soll es um die Konzeptfindung und den Praxistest für dezentrale Arbeitsräume gehen, welche das (pandemiebedingte) HomeOffice und den urbanen CoworkingSpace ausgleichend ergänzen können. Durch die fachliche Bewertung geeigneter Bestandsgebäude und –räume soll ein allgemein übertragbarer Raumkatalog für flexible Arbeitsplatzkonzepte entstehen.
"BAUTEILKATALOG NIEDRIGSCHWELLIGE INSTANDSETZUNG Teil 2: Ein- und Zweifamilienhäuser" (www.zukunftbau.de)- nach dem Vorbild des erfolgreichen Teil 1 für großflächige (Industrie)Brachen soll nun von der modifizierbaren Raumstruktur bis zum ausgewählten Best-Practice-Baudetail preiswertes und trotzdem klimagerechtes Sanieren in kleinteiligem Wohnbestand identifiziert, bewertet und sowohl textlich als auch bildhaft allgemein verständlich aufbereitet werden.
"ALTE DORFSCHULE m.H. – Vom Leerstand zum Multiplen Haus" - die Idee Multiples Haus für den ländlichen Raum haben wir bereits 2008 entwickelt. In Multiplen Häusern finden „Dienstleister“ wie die Gemeindeschwester, der Physiotherapeut oder die Friseurin professionelle Arbeits- und Gewerberäume, die für sie selbst im kleinsten Dorf wirtschaftlich nutzbar sind. Das Büro rb architekten hat seit 2013 verschiedene beispielgebende Modellprojekte u.a. am Stettiner Haff/ MVP und im Wurzener Land/S bei der Aktivierung eines regionalen „mH-Netzwerk Daseinsvorsorge“ moderierend begleitet und dokumentiert. Hier werden vor Ort von der konkreten Bedarfsermittlung über erste Raum- und Nutzungspläne bis hin zur Wirtschaftlichkeitsprognose regional angepasste Praxiskonzepte für diese flexible, wirkungsvolle und sehr preiswerte Form eines Mehrfunktionshauses entwickelt und von uns auch entsprechend zertifiziert.
Ansprechpartner für die o.g. Projekte ist ab sofort das LEIIK Leipziger Institut für Kommunikation.
* in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro Station C23
INTERVIEW: Kreativ arbeiten + New Work
Interview vom März 2021 mit Jana Reichenbach-Behnisch, GF LEIIK gGmbH und Eigentümerin des Tapetenwerks in Leipzig, im Rahmen des Projektes "Kreativ arbeiten in ländlichen Räumen" des Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Link zu YouTube hier